Unsere regelmäßigen Zusammenkünfte der Goldschmiede und Uhrmacher sind immer von aktuellen Themen geprägt. Ob Ersatzteilbeschaffung für Uhren oder die Datenschutzgrundverordnung bis hin zur Registrierkasse oder Vorträge über Schmuckproduktionstechniken, es ist immer sehr interessant. Beim letzten Stammtisch ging es um den Fortbestand des Goldschmiedes in perfekter Form.

Innungsmeister Hartwig Rinnerthaler mit Uhrmachern und Goldschmieden aus Salzburg Fotocredit: IM Hartwig Rinnerthaler

Schmuck wird heute mit hoch-technischen Arbeitsverfahren vorwiegend in Großmanufakturen in Asien erzeugt. Die Anfertigung von Einzelschmuckstücken wird aber in erster Linie von unseren Goldschmieden durchgeführt. Hochwertigen Schmuck zu ändern oder anzupassen sind weitere Aufgabenbereiche.

Die erfahrenen Goldschmiedeprofis werden altersbedingt immer weniger. Der Nachwuchs hält sich aufgrund weniger Ausbildungsplätze in Grenzen und die Ausbildung in den Fachschulen ist sehr gut, aber wenig praxisbezogen. Der Mangel macht sich besonders auch im Handel bemerkbar, da sich diese Juweliere auf den Goldschmied verlassen.

Wir wollen ein Schulungsprogramm installieren, das wirklich gute Goldschmiedelehrlinge, mit spezieller Weiterbildung in den letzten beiden Lehrjahren fördert. Unsere Idee ist folgende: Eine Art Begabtenförderung. Begabte Goldschmiedelehrlinge sollten von ausgesuchten profunden Goldschmiedemeistern 2 Wochen lang in den Ferien intensiv weitergebildet werden, natürlich gegen Bezahlung der Meister. Denn in der Schule wird der Lehrer bezahlt und der Schüler nicht und bei einer Lehre wird der Lehrling bezahlt und der Lehrmeister nicht.

Natürlich muss auch der Goldschmiedemeister den Anforderungen entsprechen, den der Lehrling soll von althergebrachten, perfekten Techniken und langjähriger Erfahrung des Lehrherren, zu einen sehr guten Goldschmied ausgebildet werden. Zur Finanzierung wurde angedacht, das die Kosten von ca. € 4.000,– zur Hälfte von den Eltern und je ein Viertel von Innung und Gremium übernommen werden. Konkrete Richtlinien müssen noch ausgearbeitet werden.

Wir versuchen diese besondere Praxisausbildung in die Wege zu leiten. Die Zeit drängt, denn dieser hochwertige Beruf liegt uns am Herzen und wir müssen ihn bewahren.

In diesem Sinne. Hartwig Rinnerthaler

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