21. Oktober kurz vor 18.30 Uhr: Immer mehr geladene Gäste warten vor der noch versperrten Haupttüre des Kunsthistorischen  Museums Wiens.

Die Mitarbeiter des Museums machen noch die letzten Vorbereitungen, dann ist es endlich soweit: Die Tore öffnen sich und ein nicht enden wollender Strom an Gold­ und Silberschmieden und Freunden des Handwerks betritt die altehrwürdigen Hallen. Hinauf die Feststiegen begleitet von Fanfaren defilieren die Besucher in den Kuppelsaal. Mehr als 250 geladene Festgäste aus ganz Österreich lauschen der sonoren Stimme des Kammer­ schauspielers Prof. Franz Robert Wagner, der die Hand­ werksordnung aus 1366 verliest. Unmittelbar nach einem Staunen über die ungewöhnliche Eröffnung darf die Moderatorin, Frau Dr. Irene Suchy, mit ihrer so typischen Ö1­Stimme die erschienenen Fest­ und Ehrengäste begrüßen und diese auf den Festakt vorbereiten.

Es folgen die Begrüßungsworte der Hausherrin, Frau Generaldirektorin Dr. Sabine Haag, die auf die Bedeutung der Sammlung des Hauses für das Gold­ und Silberschmie­ dehandwerk verweist. Es schließt sich in Vertretung des kurzfristig erkrankten Präsidenten der Wirtschaftskammer Wien DI Walter Ruck, Frau Spartenobfrau Mag. (FH) MariaSmodics­Neumann mit ihren Gratulationswünschen an und verweist auf den großen Stellenwert des Handwerks in der Gesellschaft hin. Schließlich darf Landesinnungsmeister und Bundesberufsgruppenobmann Wolfgang Hufnagl als Vertreter des heutigen Gold­ und Silberschmiedehandwerks auf die Bedeutung und Herausforderungen seiner Branchenkollegen aufmerksam machen. Man merkt den Anwesenden an, dass diese Worte diese Gemeinschaft stärken; Selbstbewusstsein macht sich breit.

Nach einem weiteren Fanfarenstück, die den Kuppelsaal zum wiederholten Klingen bringen, darf Frau Dr. Suchy als Höhepunkt des Abends die Herren Hufnagl und Dr. Franz Kirchweger zu sich bitten. Der Kurator der Kunstkammer verknüpft die Geschichte mit jener der Gold­ und Silberschmie­ de und Hufnagl transferiert diese ins 21. Jahrhundert mit allen damit verbundenen Chancen und Risiken. Selten haben die Besucher das Gefühl, wurde ihr Handwerk mit all ihrer Vergan­ genheit, Gegenwart und Zukunft so stimmig dargestellt.

Im letzten Teil des offiziellen Festakts darf natürlich die Präsentation der beeindruckenden Festschrift nicht fehlen. Die hauptverantwortliche Goldschmiedmeisterin und allgemein beeidete und zertifizierte Sachverständige darf die wesentlichen Inhalte vorstellen. Ein großer Dank des Innungsmeisters bleibt nicht aus; hat Frau Breisach mehr als die Hälfte der Artikel verfasst oder mitgestaltet. Diesem Handwerk würdig, wurde auch die 650­Jahr­Jubiläumsme­ daille durch Hufnagl vorgestellt und den Anwesenden präsentiert. Mit einem Hinweis auf 650­Jahr Gold­ und Silberschmiede – Die Wettbewerbe – für das Frühjahr 2017 darf Dr. Suchy die Schauspielerinnen  KSr. Nentwich und Fessl auf die Bühne bieten. In einem kurzweiligen Trige­ spräch dürfen die drei Damen die Bedeutung des Schmucks im alltäglichen Miteinander hervorheben. Begleitet von frenetischen Applaus neigt sich der Festakt mit einer Fanfare dem Ende zu. Flying Dinner und der noch immer sprudelnde Jubiläums 650­Jahr­Goldsekt der Sektkellerei Inführ lassen den Abend ausklingen. Ja und wer sie noch nicht kannte, durfte sich von den Top ausgebildeten Guides des Kunsthis­ torischen Museums durch die Kunstkammer führen lassen – Überraschungen und die „Saliera“ inklusive!

Alles in allem: Ein gelungener stark atmosphärischer Abend und ein Wiederstarken des Handwerks, ganz besonders jenes der Gold­ und Silberschmiede. Die Feierlichkeiten und österreichweit stattfindenden Veranstaltungen gehen auch 2017 weiter. Die Gold­ und Silberschmiede sollen auch im kommenden Jahr im Fokus der Öffentlichkeit stehen.

Fotos: (C) Franz Gruber

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